Musenhof Schloss Wildenfels

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Geschichte 63: Zur Geschichte der Herrschaft Wildenfels

12.04.2023

 

Wer wohnte auf Schloss Wildenfels? Einst residierten hier, am Fuße des Erzgebirges, die Herren zu Wildenfels. Bereits im Jahr 1555 hatte Kurfürst August auf Bitten des Grafen Heinrich von Wildenfels jedoch eine Eventualbelehnung vermerkt. Es handelte sich um einen Erbvertrag für den Fall, dass die Grafen keine Nachkommen mehr hätten. Dieser bestand bis 1602 – als dann das Schloss Wildenfels tatsächlich mit all seinen Besitzungen und Rechten an die Grafen zu Solms fiel. Der neue Lehnbrief wurde am 20. Juli ausgestellt. Besonders unter Friedrich Magnus I. zu Solms-Wildenfels und seiner Gattin Caroline Sophie Wilhelmine erlebten das Schloss und die Stadt eine besondere Blüte.

Johann Friedrich zu Solms-Laubach (1625-1695) war der erste Graf des Adelsgeschlechtes, welcher dem historischen Gemäuer eine größere Aufmerksamkeit zuwandte. Er setzte sich intensiv für die Entwicklung und Belange der Herrschaft Wildenfels ein. Als Begründer der Linie zu Solms-Wildenfels gilt Graf Heinrich Wilhelm (1675-1741). Dieser kaufte die Herrschaft Wildenfels 1709 und verkaufte sie später an seinen Sohn Heinrich Carl. Allerdings verstarb jener schon wenige Jahre nach seinem Vater. Sein damals noch minderjähriger Sohn Friedrich Magnus I. setzte die Adelslinie fort. In der Familienchronik heißt es: »Er war ein Herr mit guten Eigenschaften, von Einsicht und Charakter, der sich wohl seiner Untertanen sehr angelegen ließ.« Mit ihm entwickelte sich Schloss Wildenfels zu einem kleinen, aber feinen Musenhof.

Quelle: Bemerkungen zur Geschichte von Wildenfels, Projektarbeit im Studiengang Museologie, Leipzig 2004 (Kreitmaier, Pichotta, Thimann)

Bild: Norbert Frost design