Musenhof Schloss Wildenfels

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Geschichte 59: 7.200 Jahre - Brunnenfest und Brunnengeschichte

Schlossbrunnen Wildenfels Foto: Sylvio Dittrich/ Schlösserland Sachsen

15.06.2022

Schon aus der Ferne dringt das Plätschern der Fontäne ans Ohr. Bei einem Spaziergang durch den Schlossgarten führt der Weg unweigerlich zum Brunnen. Dort glitzert das Wasser, es schäumt und braust.

Wasserspiele und Springbrunnen sind das Herzstück vieler Parkanlagen. Dabei hatten Brunnen zunächst einen ganz praktischen Nutzen: Ihre Geschichte reicht weit zurück. Mit den ersten Ackerbauern und Viehzüchtern kamen auch die ersten Brunnen nach Mitteleuropa. Es entstanden Dörfer, die Menschen mussten mit Wasser versorgt werden. Die Brunnen wurden aus Holz gefertigt und haben sich daher oftmals nicht erhalten. Ausnahmen sind in Nordsachsen, beispielsweise in Brodau bei Delitzsch zu finden. Per Dendrochronologie konnte das dort verwendete Holz auf das Jahr 5.200 vor Christus rückdatiert werden. Ein noch älterer Fund ergab sich bei Ausgrabungsarbeiten in der Nähe von Prag. Dieser stammt aus dem Jahr 5.256 oder 5.255 vor Christus.

Die Verwendung von Wasserspielen in Parks und Gärten ist typisch für die späte Renaissance. Besonders Italien war berühmt für seine eindrucksvollen Konzepte. In der Nähe von Rom kann heute noch die Villa d’Este in Tivoli bewundert werden. Vor ihren Türen erstreckt sich ein Hanggarten mit über 500 Brunnen, Nymphäen, Wasserspielen, Grotten, Wasserbecken sowie einer Wasserorgel. Doch so weit muss man nicht in die Ferne schweifen. Auch ein Rundgang durch den bescheidenen, aber ebenfalls wunderschönen Schlossgarten in Wildenfels lohnt sich.

Am Freitag, dem 17. Juni 2022 laden wir ab 17.00 Uhr zu unserem Brunnenfest ein. Seit die Springbrunnenlangalge am 07. Juni 2006 wieder in Betrieb genommen wurde, ist dies eine traditionelle Veranstaltung auf Schloss Wildenfels. Das Programm findet sich unter unserer Rubrik Veranstaltungen.