Musenhof Schloss Wildenfels

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Geschichte 65: Friedrich Magnus I. zu Solms-Wildenfels und sein Hof

14.11.2023

 

Der Blick in die gräfliche Bibliothek begeistert Besucherinnen und Besucher von Schloss Wildenfels immer wieder!

Zu einem Musenhof entwickelte sich die kleine Residenz am Fuße des Erzgebirges unter Friedrich Magnus I. zu Solms-Wildenfels (1743-1801). Nach dem frühen Tod des Vaters galt dieser bereits mit drei Jahren als Nachfolger in der Herrschaft Wildenfels. Er wuchs in Obhut seiner Mutter Albertine Charlotte (1721-1799) und seines Onkels Graf Friedrich Ludwig zu Solms-Wildenfels und Tecklenburg (1708-1789) auf. Als Zehnjähriger wurde er auf das königliche Pädagogikum in Halle geschickt. Dort erhielt er eine profunde Ausbildung und bereitete sich auf sein Jurastudium an den Universitäten in Helmstedt und Leipzig vor. In den letzten beiden Ausbildungsjahren, 1761 bis 1763, verfasste der Hofmeister Sigismund Luft für den jungen Grafen ein Tagebuch, welches zuletzt mehr als 700 Seiten umfasste. Daher sind wir über jene Zeit gut informiert. Am 21. April beendete Friedrich Magnus I. sein Studium und kehrte nach Wildenfels zurück. Dort übernahm er Stück für Stück die Regierungsgeschäfte. Über seine Ankunft in der Heimatstadt schreibt der ihn begleitende Maler Adam Friedrich Oeser unter anderem: Bald kamen wir an die Solmische Grenze, da empfingen uns über 50 zu Pferde. Wie man das Wildenfelser Territorium betrat, standen die Bürger mit Fahnen. So zahlreich der Aufzug war, so wimmelten die Gassen von Untertanen und die Freude war allgemein.

Hier zeigt sich, mit welch großen Erwartungen der Regierungsantritt verbunden war. Unter dem Titel "Friedrich Magnus I. zu Solms-Wildenfels und sein Hof" erschien kürzlich eine kleine Publikation von Gerd-Helge Vogel im Donatus Verlag, welche das Leben und Wirken jenes Adeligen näher beleuchtet.

Fotografie (Ausschnitt): Norbert Frost design