Musenhof Schloss Wildenfels

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Geschichte 66: Eine Zeitreise, ein Zeitsprung

21.02.2024

 

Das Schloss Wildenfels geht auf eine mittelalterliche Burg zurück. Nachweislich ist es seit 1170 durchgängig bewohnt. Im 15. Jahrhundert fügte man der Anlage Erweiterungen im gotischen Stil hinzu, um sie zu einem zeitgemäßen Adelssitz umzugestalten. Ab1464 setzte sich der Begriff "Schloss" durch. Auf der Nordseite des Schlosses, in den heutigen Räumen der Stadtverwaltung, ist im ersten Obergeschoss noch der ursprüngliche Zugang zur gotischen Kapelle zu entdecken. Er befand sich einst am Übergang zum Bergfried.

Das gotische Grafenhaus stand rund 350 Jahre. Es wurde nach dem 30-jährigen Krieg, in etwa ab 1650, zum Barockschloss erweitert. Mittlerweile prägen die Umbauten des 18. Jahrhunderts das Ensemble. Die musealen Einrichtungen sind klassizistische Kleinode. Unter Friedrich Magnus I. zu Solms-Wildenfels (1743–1801) entwickelte sich ein kleiner, aber feiner, Musenhof. Kunst und Kultur wurden zum Schwerpunkt der Grafen. Besonders die originalen Wand- und Deckenmalereien sowie die einzigartigen Wandbespannungen aus Papier und Seide locken Besucher von nah und fern an. Stück für Stück werden sie restauriert. Im Jahr 2024 wird im Auftrag des Freundeskreises Schloss Wildenfels e.V. die erste Tapetenbahn des sogenannten „Großen Roten Salons“ wieder hergerichtet. Sie besteht aus Seiden-Leinen-Jacquard. Mit dem ehemaligen Wohnzimmer der gräflichen Familie möchten wir ein weiteres Raumkunstwerk zu alter Schönheit erwecken. Der Startschuss wird ermöglicht durch regionale Unterstützerinnen und Unterstützer, die Förderung durch das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen sowie eine großzügige Spende der Sparkasse Zwickau und der Gräfin Dr. Ingrid zu Solms-Wildenfels. Wir bedanken uns herzlich. Es bleibt spannend!

Fotografie (Ausschnitt): Norbert Frost design